Warum die Buchheimer „Schilpen“ genannt werden
Die Buchheimer sind im weiten Umkreis als Schilpen bekannt. Dieses Neckwort bedeutete soviel wie Grasbüschel. Wie aber sind die Buchheimer zu diesem Namen gekommen?
Es war anno dazumal ein außerordentlich trockener Sommer. Die Wiesen standen ab und wurden dürr; Futter war sehr kostbar und rar. Wie sollte der Viehbestand durch den Winter gebracht werden? Auch der Gemeinderat hatte große Sorgen um die Futterbeschaffung für den Farrenstall. Auf dem „Hans“ aber, so wurde beobachtet, wuchs eine Reihe saftiger Grasbüschel oben aus dem zerfallenen Mauerwerk heraus. Daran dachte der damalige Vogt, als er wegen Futternot eine besondere Gemeinderatssitzung einberufen ließ. Dabei wurde beschlossen, den Gemeindefarren zum Turm zu führen und zu den Grasbüscheln oder Schilpen hinaufzuziehen, dass er seinen Magen füllen könne. Der Vogt bestieg den Turm und gab das Zeichen zum hochziehen. Aus Leibeskräften wurde der Farren hochgezogen. Bereits auf halber Höhe streckte dieser die Zunge weit heraus. Da rief der Vogt vom Turm herab: „Zieht fest, er langt scho denoo!“. Doch welch ein Schreck fuhr durch die Glieder, als er kurz danach feststellen musste, dass der Farren erstickt oben ankam! Seitdem sind die Buchheimer die „Schilpen“.
Auf diese Geschichte führt die Schilpenzunft ihren Namen zurück. Die oben geschilderte Begebenheit spiegelt sich wieder im Zunfthäs. Auf der Vorderseite des Kittels ist der Buchheimer Hans als Wahrzeichen der Gemeinde dargestellt. Die Rückseite zeigt ein Stück Mauer, darauf den Schilpen (Grasbüschel) und rechts daneben den Hägi. Neben der angebrachten Jahreszahl ist auf dem rechten Ärmel eine Silberdistel und auf dem linken Ärmel ein Klatschmohn gemalt. Die Hose ist auf der Vorderseite rechts mit einem Ährenstrauß und einem Klatschmohn, und links mit einer Ackerglockenblume mit Gräsern bemalt. Auf der Rückseite ist rechts eine große violette Distel und links das Mauerwerk des Turmes, das in den Kittel übergeht. Zum Häs gehört noch ein grünes Halstuch. Die Masken wurden von der alten Zunft übernommen. Das neue Zunfthäs wurde in aufwendiger Handarbeit von Klaus Hofmann mit Handdruck und Handmalerei hergestellt. Dazu gehört noch ein Korb und Geschell.
Der Verein
Gegründet wurde der Narrenverein „Schilpenzunft Buchheim e.V.“ im Jahre 1970. Mittlerweile ist der Verein auf eine Mitgliederzahl von über 235 Personen angestiegen.
Vorstandschaft
Der Elferrat
Die Hästräger
Die Turmweiber
Sie hatte den Hintergrund, dass Sie den Vögten ein Vesper zum Buchheimer Hans bringen, als diese die schwere Aufgabe hatten den Häge auf den Turm zum Schilpen hochzuziehen.
Die Gruppe besteht aus lustigen, jung gebliebenen Frauen die die Schilpen auf den Umzügen begleitet. Die Frauen tragen keine Masken und sind farblich mit Ihrem Häs an die der Zunft angepasst. Sie verteilen kleine Vesper und evtl. einen Schnaps an die Zuschauer. Dies verstauen Sie in einem handgemalten Holzturm in Form des Buchheimer Hans den Sie mit sich tragen.